Mobiles Arbeiten
Mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst
Yulia Zhuravleva
Jan 27, 2025
Auch im öffentlichen Dienst ermöglicht dir mobiles Arbeiten mehr Flexibilität und die Möglichkeit, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten. Was das konkret bedeutet? Und welche gesetzlichen Grundlagen und Regelungen du kennen solltest?
Hier findest du alles Wissenswerte zu den Chancen und Anforderungen des mobilen Arbeitens im öffentlichen Dienst. Mach dich vertraut mit den zahlreichen Vorteilen, die sowohl deine Effizienz als auch deine Work-Life-Balance verbessern können.
Mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst: Was heißt das eigentlich?
Mobiles Arbeiten? Homeoffice? Telearbeit? Es gibt viele verschiedene Begriffe für neue Formen des Arbeitens, die auch im öffentlichen Dienst zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Dabei ist Homeoffice eine Form des mobilen Arbeitens, welches alle Tätigkeiten außerhalb des stationären Arbeitsplatzes umfasst.
Telearbeit kann, sofern sie ausschließlich in der eigenen häuslichen Umgebung erfolgt, sehr synonym zu dem Begriff Homeoffice verwendet werden. Alternierende Telearbeit bezieht sich hingegen auf eine hybride Form der Arbeitsverrichtung, die wechselseitig sowohl im Unternehmen als auch im eigenen Zuhause ausgeübt wird - jeweils mit der dafür erforderlichen technischen Infrastruktur.
Mobiles Arbeiten geht noch einen Schritt weiter: Es ermöglicht dir - auch im Angestelltenverhältnis - deine Aufgaben nicht nur an einem festen Arbeitsplatz von Zuhause aus, sondern an jedem Ort und zu jeder Zeit durchzuführen. Dies wird durch die digitale Transformation unterstützt, die den Zugang zu relevanten Dokumenten und Anwendungen von jedem Standort aus sicherstellt. Es ist eine maximal flexible Arbeitsform, die sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen zahlreiche Vorteile bietet.
Die Umsetzung von mobilem Arbeiten erfordert:
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einen sicheren und leistungsfähigen Zugang zu relevanten Dokumenten und Anwendungen von jedem Standort aus.
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dass die Vereinbarung über mobiles Arbeiten schriftlich in einer Zusatzvereinbarung oder Betriebsvereinbarung festgehalten wird.
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dass Arbeitnehmer:innen die Arbeitsschutzbestimmungen eigenverantwortlich einhalten, wenn sie mobil arbeiten.
Rechtliche Grundlagen für mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst
Obwohl es keine speziellen gesetzlichen Regelungen für mobiles Arbeiten gibt, unterliegt es dennoch dem Arbeitsschutzgesetz und dem Arbeitszeitgesetz. Im öffentlichen Dienst hast du unter bestimmten Bedingungen ein Recht auf mobiles Arbeiten. Arbeitgeber:innen sind dann verpflichtet, die Kosten für notwendige Arbeitsmittel zu übernehmen, es sei denn, es gibt eine vertragliche Regelung, die etwas anderes besagt.
Prinzipiell wird mobile Arbeit im öffentlichen Dienst über Dienstvereinbarungen geregelt. Häufig spielt dabei die Mitbestimmung des Personalrats eine wichtige Rolle. Dieser ist erforderlich, um Datenschutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen für mobiles Arbeiten zu gewährleisten.
Die rechtlichen Grundlagen sind somit ein wichtiger Bestandteil, um dein mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst sicher und effizient zu gestalten. Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen müssen sich ihrer Rechte und Pflichten bewusst sein, um Missverständnisse und rechtliche Konflikte zu vermeiden. Diese Themen sind entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung.
Hast du einen Anspruch auf mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst?
Die Entscheidung über Homeoffice-Anfragen im öffentlichen Dienst liegt bei Arbeitgeber:innen und muss schriftlich begründet werden, falls sie abgelehnt wird. Denn derzeit gibt es im öffentlichen Dienst keinen generellen gesetzlichen Anspruch auf mobiles Arbeiten. Wenn du neben deinem Beschäftigungsverhältnis mit familiären oder pflegerischen Aufgaben betraut bist, kannst du gegenüber deinem/ner Arbeitgeber:in einen individuellen Anspruch geltend machen. Dieser kann sich darüber hinaus aus speziellen Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen ergeben.
Indem es Ausnahmen für den Anspruch auf Homeoffice im öffentlichen Dienst unter bestimmten Bedingungen gibt, wird sichergestellt, dass sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen als auch die betrieblichen Anforderungen berücksichtigt werden.
Regelungen im Arbeitsvertrag - kennen und genau beachten
Eine klare Regelung zur Arbeitszeit und Erreichbarkeit im Arbeitsvertrag ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Hierbei sollte genau festgelegt werden, wann und wie du als Mitarbeitende erreichbar sein musst, um eine reibungslose Kommunikation sicherzustellen. Im Vertrag sollte auch geregelt werden, wer für die Kosten der Ausstattung im Homeoffice verantwortlich ist. Dies umfasst nicht nur die von dir benötigten technischen Geräte wie Laptop und Smartphone, sondern gegebenenfalls auch Möbel und andere notwendige Arbeitsmittel. Dokumentationspflichten sollten schriftlich in einer Homeoffice-Vereinbarung festgehalten werden. So wird sichergestellt, dass sowohl Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen ihre Rechte und Pflichten kennen und einhalten.
Vorteile des mobilen Arbeitens im öffentlichen Dienst - mehr Flexibilität für dich
Mobiles Arbeiten ermöglicht eine höhere Zeitsouveränität, da du deine Arbeitszeiten und -Orte flexibel gestalten kannst. Dies unterstützt eine bessere Balance zwischen Berufs- und Familienleben, was insbesondere dann hilfreich ist, wenn du außerdem für die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen verantwortlich bist. Und du bist nicht allein, wenn du diesen Vorteil zu schätzen weißt. 77 Prozent der Beschäftigten berichten, dass mobile Arbeit ihnen dabei hilft, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Fast die Hälfte der Befragten im Homeoffice wünscht sich, auch in Zukunft von zu Hause arbeiten zu können, was auf eine hohe Zufriedenheit mit dieser Arbeitsform hinweist. Moderne und flexible Arbeitsbedingungen steigern zudem die Attraktivität von Arbeitgebern:innen im öffentlichen Dienst und fördern eine affirmative Arbeitsatmosphäre.
Durch den Einsatz mobiler IT-Technologien wird es dir ermöglicht, von verschiedenen Orten auf die interne IT-Infrastruktur deiner Behörde zuzugreifen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass etwa 60 Prozent der Stellen im öffentlichen Dienst durch weitere Digitalisierungsmaßnahmen flexibler gestaltet werden könnten. Hier ist also noch jede Menge Luft nach oben, was eine interessante Perspektive für die Zukunft beinhaltet.
Wusstest du’s? Die Nutzung von Homeoffice ist während der Pandemie stark angestiegen. Vor der Krise arbeiteten nur 4 Prozent der Befragten überwiegend zu Hause.
Herausforderungen des mobilen Arbeitens: Wie meisterst du die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben?
Mobiles Arbeiten kann allerdings die klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben erschweren, was viele Beschäftigte als problematisch empfinden. Zu Hause gibt es oft Ablenkungen wie Haushaltsaufgaben oder Familienmitglieder, welche deine Produktivität und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen können. Diese Herausforderungen ziehen unter Umständen ein Ungleichgewicht deiner Work-Life-Balance nach sich.
Ein erheblicher Anteil der Beschäftigten klagt auch über einen Rückgang sozialer Interaktionen, was langfristig die Produktivität und Innovation im Unternehmen beeinträchtigen kann. Soziale Isolation ist ein häufiges Problem des mobilen Arbeitens, da der persönliche Austausch mit Kollegen eingeschränkt ist.
Eine Studie hat gezeigt, dass klare Regeln für mobile Arbeit und Homeoffice entscheidend sind, um psychische Überlastung und Vereinsamung zu vermeiden. Diese Herausforderungen müssen ernst genommen und durch geeignete Maßnahmen gemildert werden, damit du die Vorteile des mobilen Arbeitens voll ausschöpfen kannst.
Technische Voraussetzungen und Datenschutz
Technische Anforderungen wie eine zuverlässige Internetverbindung, passende Hardware sowie die Bereitstellung weiterer geeigneter Arbeitsmittel sind für effizientes Arbeiten im Homeoffice notwendig.
Arbeitgeber sind darüber hinaus verpflichtet, Maßnahmen zur Sicherstellung der Datensicherheit zu treffen, insbesondere bei der Nutzung von privaten Geräten. Die Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke während der mobilen Arbeit sollte durch VPN-Technologie gesichert werden.
Bei der Arbeit mit elektronischen Daten müssen sämtliche Übertragungen über verschlüsselte Kommunikationskanäle erfolgen. Unterlagen und Datenträger, die nicht mehr benötigt werden, sind zu schreddern und zu entsorgen, um Datenmissbrauch zu vermeiden.
Unterstützung durch den Arbeitgeber
Dein Arbeitgeber im öffentlichen Dienst ist in der Regel für die Kosten von mobilen Arbeitsgeräten verantwortlich. Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass du im Homeoffice über die notwendige technische Ausstattung verfügen, um effektiv arbeiten zu können. Darüber hinaus muss technischer Support bereitgestellt werden, um die Funktionsfähigkeit der technischen Ausstattung im Homeoffice zu gewährleisten - was auch die Verantwortung des Arbeitgebers einschließt.
Mitarbeiter müssen Zugang zu regelmäßigen Datenschutzschulungen bekommen, um über Risiken und Vorsichtsmaßnahmen informiert zu sein. Diese Schulungen sind wichtig, damit sichergestellt ist, dass alle Mitarbeitenden die geltenden Datenschutzbestimmungen umfassend verstehen und einhalten.
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Fazit
Mobiles Arbeiten wird in vielen Bundesbehörden als neuer Standard akzeptiert und kann eine wesentliche Unterstützung für die Beschäftigten darstellen. Die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten, erhöht die Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber und schafft neue Arbeitsplätze.
Mobiles Arbeiten im öffentlichen Dienst bietet dir zahlreiche Vorteile, von flexibleren Arbeitszeiten bis hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die rechtlichen und vertraglichen Grundlagen müssen jedoch klar geregelt sein, um Missverständnisse zu vermeiden. Technische Voraussetzungen und Datenschutz sind ebenso wichtig, um die Effizienz und Sicherheit der Arbeit zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt sich, dass mobiles Arbeiten auch für den öffentlichen Dienst eine zukunftsweisende Arbeitsform ist, die sowohl für Arbeitgeber als auch für dich als Arbeitnehmer viele Vorteile bietet. Nutze diese Chancen, um die Arbeitswelt von morgen schon heute zu gestalten.